Studierzeiten in der Oberstufe

Wozu gibt es Studierzeiten?

Unser Konzept für die Oberstufe, an dem Schüler*innen und Lehrkräfte mitgewirkt haben, setzt unter anderem auf Eigenverantwortung, Individualität und Freiheit. Die Studierzeiten sind ein Element um das in der Praxis zu ermöglichen: In dieser Zeit können die Lernenden frei wählen, an welchen Themen, Projekten oder Arbeitsaufträgen der beteiligten Kurse sie arbeiten. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, Schwerpunkte zu bilden und das eigene Lernen selbstbestimmter zu organisieren.

Was passiert in der Studierzeit?

Im Plan sehen die Lernenden, welche Kurse an der Studierzeit teilnehmen. Jeder Kurs nimmt mit einer Wochenstunde teil. In der Studierzeit bearbeiten dann die Lernenden entweder Lernprojekte oder Arbeitsaufträge der beteiligten Kurse. Das heißt, individuelle und Gruppenarbeiten, z.B. in Übungsphasen oder bei projektorientierten Unterricht werden vorrangig in diese Zeit geplant. Dabei können Schüler:innen, wie oben beschrieben, eigene Schwerpunkte setzen. Ist beispielsweise jemand in Mathematik sehr fit und schnell mit den darin gestellten Aufgaben fertig, bleibt mehr Zeit für ein anderes Fach. Die verbindlichen Inhalte und Kompetenzen laut Rahmenlehrplan bleiben unberührt.

Unterricht im Kursverband findet nicht statt.
Arbeitsaufträge der Kurslehrer:innen wie auch die Arbeit in Lernprojekten in der Studierzeit sind verpflichtend. Die Lernenden entscheiden sich woran sie arbeiten, und falls die Studierzeit nicht genutzt werden sollte, verlagert sich diese Arbeit in die Freizeit, wird also zur selbst gestellten Hausaufgabe. Die Fachlehrkräfte achten dabei darauf, dass sie für ihren Kurs höchstens durchschnittlich 45 Minuten Arbeitszeit pro Woche in der Studierzeit verplanen. Verpflichtende Aufgaben sollen dabei frühestens nach einer Woche fällig sein, damit die Studierzeit im Sinne des Konzepts genutzt werden kann.

Welche Kurse machen mit? Wann sind die Studierzeiten?

Für die Zeiten der Studierzeiten gibt einen eigenen Plan. Dabei unterscheiden sich die Studierzeiten sowohl in den Jahrgängen, als auch in geraden und ungeraden Kalenderwochen. Die jeweiligen Kurslehrer begleiten diese Studierzeiten. Allerdings gibt es nicht für alle Kurse Studierzeiten.

Wie ist das mit der Anwesenheit geregelt?

Studierzeiten sind normale Phasen eines Unterrichtstages, es besteht also Anwesenheitspflicht, sofern die Studierzeit nicht in einem Freiblock liegt. Zu Beginn sowie am Ende der Studierzeit melden sich die Lernenden bei der für sie verantwortlichen Lehrkraft.

Lernprojekte in der Oberstufe

Was sind Lernprojekte?

Ähnlich wie die Studierzeiten ermöglichen Lernprojekte eine individuelle und interessengeleitete Schwerpunktsetzung im Lernen. In den Jahrgängen 11 und 12 findet in jedem Kurs mindestens ein Lernprojekt statt. Lernprojekte entsprechen im Jahrgang 12 dem Anderen leistungsnachweis laut §12 GOSTV.

Was sind die Ziele der Lernprojekte?

Dem auch hier gemeinsam mit den Lernenden erarbeiteten Konzept liegen folgende Grundgedanken zugrunde. So verfolgen die Lernprojekte im Wesentlichen die folgenden vier pädagogischen Ziele.

  • Erstens, sollen sie unterschiedlichen Lerntypen gerecht werden. Dies wird möglich, indem der Weg der Erarbeitung sowie das Lernprodukt selbst individuell gewählt werden. Mögliche Lernprodukte variieren daher zwischen handwerklich-praktischen, medialen und wissenschaftspropädeutisch Ausarbeitungen.
  • Zweitens, sollen sie durch das gemeinsame Erarbeiten in Gruppen sozial-kommunikative Kompetenzen fördern und auf eine arbeitsteilige Arbeitswelt vorbereiten. 
  • Drittens, soll die Kompetenz gefördert werden, zielführende Arbeitsschritte einschließlich des jeweiligen Zeitbedarfs zu formulieren, durchzuführen und insbesondere auch zu reflektieren.
  • Und Viertens, soll durch die Erarbeitung gemeinsamer und dadurch transparenter Bewertungskriterien einschließlich der Auswertung der Abschlusspräsentationen trainiert werden, die eigene Arbeit Kriterien orientiert selbst einschätzen zu lernen.